Dauerpräsentation – Lutherstadt Wittenberg – Eröffnung im Oktober 2015
Martin Luther und die Reformation machten Wittenberg weltberühmt. Entscheidend geprägt haben die heutige Lutherstadt lange vorher die askanischen Herzöge von Sachsen. Das historische Erbe der Wittenberger Askanier ist vielfältig. Doch nach ihrem Aussterben 1422 gerät die Geschichte der Familie weitgehend in Vergessenheit.
Heute erstrahlt dieses große Kapitel der Wittenberger Stadtgeschichte in neuem Licht. Auf spektakuläre Weise offenbart die Schau in der ehemaligen Kirche des Franziskanerklosters auf 750 Quadratmetern den prägenden Einfluss dieses askanischen Zweiges für Wittenberg, das Land Sachsen-Anhalt und den mitteldeutschen Raum von Brandenburg bis Sachsen.
Im ersten Teil der Präsentation betreten die Besucher einen illusionären Kirchenraum. Er ist in seiner Größe dem Sakralbau um 1300 nachempfunden. Die Inszenierung des Bühnenbildners Karl-Heinz Steck erzeugt den Eindruck einer perspektivisch stimmigen Kirchenarchitektur und vermittelt die Emotionalität eines sakralen Raumes – ein beeindruckendes Erlebnis.
Mehrere durchleuchtbare Ebenen werden hier zyklisch miteinander durch Lichtwechsel in Beziehung gesetzt. Neun comicartige Bildgeschichten, die sich im Bildaufbau an mittelalterlichen Erzählweisen orientieren, erscheinen in zeitlich ffestgelegtem Rhythmen als farbige Kirchenfenster. Sie erzählen, biographisch orientiert, die Geschichte vom Aufstieg, Höhepunkt und Aussterben der Dynastie der Wittenberger Askanier.
Neben der Rauminszenierung finden die Besucher am originalen Platz der askanierzeitlichen Klosterkirche vertiefende Informationen. Analog zu den neun biographisch orientierten Bildergeschichten im Kirchenraum wird die Geschichte der Askanier hier wissenschaftlich erzählt. Anschaulich werden hier auch die Ergebnisse der archäologischen Grabungen im Kloster sowie die Geschichte der Herzogtums Sachsen-Wittenberg nach dem Aussterben der askanischen Dynastie dargestellt.
Am östlichen Abschluß des Raumes befindet sich die Grabstätte Herzog Rudolfs II. von Sachsen, seiner Ehefrau Elisabeth und deren gemeinsamer Tochter. Ihre sterblichen Überreste waren dort im Februar 2009 aufgefunden worden. Sie wurden im Rahmen der Eröffnung der Historischen Stadtinformation im Oktober 2015 am ursprünglichen Ort wiederbeigelegt.
wissenschaftliche Projektleitung und Gesamtkoordination
Konzeption
Themen- und Exponatrecherchen
Drehbucherstellung und Verfassen der Ausstellungstexte
Planung
Begleitung der Entwicklung des Grafik- und Raumkonzeptes
Erstellung von Ausschreibungs- und Wettbewerbsunterlagen
Steuerung der Detail- und Ausführungsplanung
Umsetzung
Koordination aller beteiligten Institutionen, Fachplaner und Gewerke
Projektleitung und Umsetzung:
Sachsen-Anhaltinische Landesentwicklungsgesellschaft SALEG mbH (Magdeburg) I www.saleg.de
in Zusammenarbeit mit dem
Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt – Landesmuseum für Vorgeschichte (Halle/Saale) I www.lda-lsa.de
Künstlerische Leitung: Karl-Heinz Steck, Kiel I www.steck.at
Ausstellungsbau: hertzer GmbH, Berlin I www.hertzer.eu
Grafikdesign: Ulrike Wewerke, Berlin I www.paulichwewerke.de